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IMPULSPAPIER
WOHNPROJEKTE
BREMEN
– Stand 19.09.2022
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Wir sind ein Zusammenschluss
diverser Gruppen und Organisa
-
tionen, die sich in verschiedenen
Projektstadien befnden und
gemeinsam an der Etablierung
und Entwicklung des Netzwerks
gemeinwohlorientierter Wohnpro
-
jekte in Bremen arbeiten. Uns eint
das Bestreben, gemeinschaftliche
Formen des Zusammenlebens und
den sozialen Zusammenhalt in
Wohnquartieren zu fördern.
Die Wohnprojekte in Bremen sind
in unterschiedlichen Rechtsformen
organisiert. Allen gemeinsam ist
ein hoher Anteil an Selbstbestim
-
mung, Selbstverantwortung und
Selbstverwaltung. Wir sind in un
-
serer Vielfalt ein lebendes Beispiel,
dass selbstorganisierte und basis
-
demokratische Wohnprojekte in
Bremen zukunftsfähig sind.
Wer wir sind
Wir sind in unseren Quartieren
aktiv und fördern, versorgen und
beteiligen Menschen aus allen
gesellschaftlichen Gruppen. Wohn
-
projekte stellen unter anderem
ofene Orte der Gastlichkeit zur
Verfügung. Sie leisten einen Beitrag
gerade auch für marginalisierte
Gruppen und zur Inklusion von
Menschen mit Migrations- und/
oder Fluchterfahrung, machen
Angebote zur Kinderbetreuung und
schafen soziale und kulturelle
Begegnungsräume. Sie tragen zur
politischen Willensbildung bei und
machen Angebote zu Teil- und
Tauschkultur und nachhaltiger
Lebensweise. Vielfach sind die Pro
-
jekte in aktuelle Mobilitäts- oder
neue Energienutzungskonzepte
eingebunden. Wir sehen die Kli
-
makatastrophe als eine der größten
gesellschaftlichen Herausforderun
-
gen an und versuchen ihr mit
verschiedenen Maßnahmen entge
-
genzuwirken.
Wir unterstützen bestehende
Projekte und geben Impulse zur
Neugründung durch Informations-
und Begegnungsveranstaltungen
und durch Angebote der kollegialen
Beratung und Vermittlung von im
Netzwerk vorhandenen Wissen.
Wir setzen der individualistischen und auf Proftmaximierung
ausgerichteten Immobilienwirtschaft ein solidarisch und
nachhaltig agierendes und dabei sozial und ökologisch
orientiertes Netzwerk für bezahlbaren Wohnraum entgegen.
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BEZAHLBARES WOHNEN
Die aktuelle Entwicklung
auf dem
Wohnungsmarkt wird auch in
Bremen immer besorgniserregen
-
der. Die zunehmende Spekulation
mit Grund und Boden, der rendite
-
orientierte Wohnungsbau, extrem
gestiegene Baukosten und der
nicht gebremste Abbau von Sozial
-
wohnungen führen dazu, dass sich
auch in Bremen die Mietpreisspirale
immer weiter aufwärts dreht.
Trotz stetig steigender Kosten
sind wir bemüht, durch die
Entwicklung unserer Projekte
bezahlbares Wohnen für sozial
gemischte, nachbarschaftliche und
generationenübergreifende oder
altersbezogene Wohnformen zu
ermöglichen. Doch die aktuelle
Entwicklung bringt Wohnprojekte
noch schneller an fnanzielle
Grenzen.
Was wir wollen
Wir wollen als gemeinwohlorientierte Projekte wahrgenommen
und nicht mehr wie proftorientierte Unternehmen behandelt
werden. Dazu braucht es zunächst ein Umdenken und eine
damit einhergehende Anpassung und Weiterentwicklung der
Unterstützungs- und Förderinstrumente.
Wir fordern ...
•
... die Erhöhung des Angebotes
und die Bereitstellung von
mehr Bestandsimmobilien
und Grundstücken für
gemeinschaftliche Wohnprojekte.
•
... eine aktive kommunale
Liegenschaftspolitik, die den
Zugang und das Nutzungsrecht
an Boden der Kommerzialisierung
und Spekulation durch
Meistbietende entzieht, aktiv
gegen Leerstand vorgeht und
„Schrottimmobilien“ enteignet
und z.B. gemeinschaftlichen
Wohnprojekten zur Verfügung
stellt.
•
... dass der öfentliche
Grundbesitz in Bremen dauerhaft
im Eigentum der öfentlichen
Hand verbleibt und zur
privaten Nutzung vorrangig im
Erbbaurecht überlassen wird.
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Der Koalitionsvertrag und der
Stadtentwicklungsplan Wohnen
2030 erkennen die wichtige
Funktion der gemeinschaftlichen
Wohnprojekte für die integrierte
Quartiersentwicklung an und be
-
grüßen diese. Ausdrücklich werden
vielfältige und vernetzte Angebote
zur Schafung von Wohnraum
gefordert. Doch gemeinschaftliche
Wohnprojekte gibt es in Bremen
noch viel zu selten. Die Förder
-
instrumente müssen ausgebaut
und weiterentwickelt werden.
Wichtig dabei ist, eine soziale
Mischung (nach Alter, Einkom
-
men, Bildung, Herkunft etc.)
zu erreichen, um so Quartiere
zu schafen, die eine lebendige
und vielfältige Nachbarschaft
ermöglichen. Bremen sollte alle
Maßnahmen ergreifen, um bezahl
-
bares, klimabewusstes Wohnen in
allen Stadtteilen zu ermöglichen.
Die Landespolitik ist gefordert,
ein neues wohnungspolitisches
Leitbild zu entwickeln, das sich
an diesen Eckpunkten orientiert.
Anpassung und Weiterentwicklung
der Förderinstrumente
A) GENOSSENSCHAFTSFÖRDERUNG
Die Wohnungsgenossenschafts
-
förderung
des Landes Bremen
begrüßen wir als Schritt in die
richtige Richtung. Sie ist aber ein
Unterstützungsbaustein, der für
viele Vorhaben an nicht umsetzbare
Voraussetzungen gebunden ist. Es
besteht Anpassungsbedarf an die
exorbitant gestiegenen Baukosten.
Die Förderung gemeinwohlorien
-
tierter Wohnformen ist zudem eine
sozialpolitische Daueraufgabe. De
-
mentsprechend muss die Landespoli
-
tik die Genossenschaftsförderung
nicht nur ausbauen, sondern
unabhängig von wechselnden par
-
lamentarischen Mehrheiten über die
Legislaturperiode hinaus verstetigen.
B) FÖRDERUNG VON GE
-
MEINWOHLORIENTIERTEN
WOHNPROJEKTEN
Wir fordern die Erweiterung des
bestehenden Förderprogramms auf
alle gemeinwohlorientierten Wohn
-
projektformen und eine Überar-
beitung der Fördervoraussetzungen.
Anzustreben ist die Förderung von
Wohnraum mit zins- und til
-
gungsfreien staatlichen Darlehen
an die gemeinwohlorientierten
Wohnprojekte, soweit und
solange dieser Wohnraum an
Menschen aus den unteren Ein
-
kommensschichten vergeben ist.
C) WOHNRAUMFÖRDERUNG
Das Wohnraumförderprogramm
muss erweitert werden und
braucht eine neue Ausrichtung
mit besonderer Berücksichti
-
gung gemeinwohlorientierter
Träger und besserer fnanzieller
Unterstützung für diese.
D) AUSSCHREIBUNGEN
FÜR WOHNPROJEKTE
Im städtischen Bieterverfahren
und in der Konzeptvergabe kom
-
mt es häufg zu einer Konkur
-
renzsituation der Projekte. Wann
immer es möglich ist (z.B. in
größeren Quartieren) müssen
Ausschreibungssituationen, die
Wohnprojekte untereinander
ausspielen, vermieden werden.
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Wir fordern mehr Unterstützung u.
a. bei der komplexen Umsetzung
der baurechtlichen Vorschriften.
Zurzeit müssen alle Wohnprojekte
identische Prozesse mit eigenen
Ressourcen und dem Einkauf von
Fachkompetenz auf die Beine
stellen. Eine gebündelte fachliche
Unterstützung durch das Land
Bremen ist dringend geboten, denn
die Stadt proftiert von den neuen
Impulsen der zu entwickelnden
Quartiere. Schlankere Abläufe und
Unterstützung bei der Umsetzung
amtlicher Vorgaben, insbesondere
Bau- und Gestaltungsvorgaben,
aber auch Eintragungen in amtli
-
che Register usw. würden Kosten
ersparen, die die Projekte bei den
bislang langwierigen Verfahren
tragen müssen.
Städtische Ausschreibungen für
Baugemeinschaften fordern die
Umsetzung extrem vieler Aufagen
und Vorgaben, aber enthalten keine
Angebote intelligenter und freun
-
dlicher Unterstützungsstrukturen
zum Thema: „gutes Gelingen der
Bauprozesse“.
Verbesserung der administrativen
Rahmenbedingungen und der
Projektbegleitung
Gemeinwohlorientierte
Wohnpro
-
jekte leben von Gruppenprozessen.
Diese sind zeitaufwändig und
erfordern besonderes Engagement.
Die Stadt und neue Quartiere prof
-
itieren von den Impulsen, die von
den Gruppen in die Nachbarschaft
ausstrahlen. Wohnprojekte sollten
durch gute Rahmenbedingungen
in ihren Gruppenprozessen unter
-
stützt werden. Angebote wie die
Verfügbarkeit von Räumlichkeiten
für Gruppentrefen, Moderation
oder Mediation müssen Wohnpro
-
jekte unterstützen und fnanziell
sowie organisatorisch entlasten.
FÜR DIE VORBEREITUNGSGRUPPE
DER VERNETZUNGSINITIATIVE DER
WOHNPROJEKTE BREMEN:
Mike Groher- Mosaik
Peter Grothe-
Wohnprojekt Sommerstr.
Roman Konstantinov
- KARL eG
Wiebke Lessin-
KARL eG
Gesa Meisen
- s c h o l l e 47
Margot Müller
-
StadtteilGenossenschaft Hulsberg eG
Petra Schultz
-Adebahr- StadtWeltRaum eG
Doris Stucke-
StadtteilGenossenschaft Hulsberg eG
UNTERSTÜTZENDE PROJEKTE:
alla hopp / Neustadt, Anders
Wohnen eG, BlauHaus, Bude e.V.,
Bunte Berse, Buntes Haus, Bunt
und bewegt, Casa Colorida, CINC O,
fairmietergemeinschaft, freies Haus
3d, FRIDA, g18 / come together e.V.,
Gut’s Haus, Hafen*Haus e.V., hausen,
hulshuus, KARL eG, Lanke e.V., Mosaik,
meethouse, Mietgemeinschaftliches
Wohnprojekt Sommerstraße,
s c h o l l e 47, Solidarisch Wohnen e.V.,
Stadtteilgenossenschaft Hulsberg SGH,
StadtWeltRaum eG, SWIS, Theovida,
wallerleben, WWG Roonstrasse
HTTPS://WOHNPROJEKTEBREMEN.DE
KONTAKT@WOHNPROJEKTEBREMEN.DE